Revenue Management

Veränderungen in der Hoteldistribution

Was Hotels jetzt wissen sollten

Die Hoteldistribution befindet sich in einem kontinuierlichen Wandel. Neue Technologien, verändertes Buchungsverhalten und die wachsende Marktmacht großer Plattformen zwingen Hotels dazu, ihre Distributionsstrategie ständig zu überdenken. Doch welche Entwicklungen sind aktuell besonders relevant, und wie sollten Hoteliers darauf reagieren? Ein Überblick über die wichtigsten Trends in der Hoteldistribution.

Das Ziel: Marktanteile über direkte Buchungen zuückgewinnen

Online Travel Agencies (OTAs) wie Booking.com und Expedia dominieren nach wie vor den Markt. Sie bieten eine hohe Reichweite und Marketing-Power, fordern jedoch hohe Provisionen. Hotels setzen daher vermehrt auf Strategien zur Steigerung der Direktbuchungen. Zu diesen Strategien zählen optimierte Websites, Loyalty-Programme und exklusive Angebote für direkt buchende Gäste. Allerdings fehlt es vielen Hotels an der Umsetzung dieser exklusiven Angebote in der eigenen Buchungs-Software. Die Rekrutierung geeigneter Reservierungsmitarbeiter stellt eine weitere Herausforderung dar. Da der Gast bei der Buchung von Onlineangeboten dem Hotel viel Arbeit abnimmt, sollten entsprechende Vorteile geboten werden. Das Ziel muss sein, besser als beim Anruf im Hotel und besser als beim Online-Reisebüro zu sein. Die Hotellerie profitiert, wenn mehr Hotels dies verstehen.

In diesem Zusammenhang ist die Relevanz von Metasuchmaschinen wie Google Hotels oder Trivago als Instrument zur Steigerung der Direktbuchungen von Hotels zu konstatieren. Google hat sich als einflussreiches Unternehmen in der Hoteldistribution etabliert. Die Implementierung von Google Hotel Ads und Google Hotel Price Ads eröffnet Hotels neue Möglichkeiten zur Steigerung ihrer Sichtbarkeit und zur Förderung von Direktbuchungen. Für Hotels, die sich nicht an Googles Hotel-Ökosystem beteiligen, besteht das Risiko, dass wertvolle Buchungen an OTAs verloren gehen.

Chat Bots und Telefonie mit künstlicher Intelligenz sichern guten Service und entlasten das Hotelteam

Künstliche Intelligenz und Automatisierung revolutionieren die Hoteldistribution. Ob Chatbots für den Buchungsprozess, dynamische Preisgestaltung oder personalisierte Angebote – smarte Technologien steigern die Effizienz, optimieren den Umsatz und helfen, Gäste gezielter anzusprechen. Besonders wichtig ist dabei schon lange die Verbindung zwischen Revenue Management und Distributionskanälen, um Preise in Echtzeit anzupassen. Wichtig ist, dass das Hotelteam diese Tools versteht und geschickt managed.

Je mehr Vertriebspartner desto besser

Für Urlaubs- und Kurzurlaubsgeschäft sind in vielen Destinationen KurzMalWeg und kurzurlaub.de gute Partner. Beide gehören jetzt zur GetAway Group und planen, das Beste aus beiden Plattformen in einer Extranet-Plattform zusammenzufassen. Revenue Manager hoffen auf dynamische Preisgestaltung auf beiden Plattformen – kurzurlaub.de setzt dies mit zahlreichen Channel Managern bereits um. Wichtig ist, nicht nur auf ein oder zwei Vertriebswege zu setzen. Eine ausgewogene Mischung aus OTAs, Direktbuchungen und innovativen Kanälen ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Vertriebsstrategie.

Reisen ohne schlechtes Gewissen

Gäste achten zunehmend auf nachhaltige Unterkünfte. Transparente Informationen zu CO₂-Fußabdruck, regionalen Produkten und umweltfreundlichen Maßnahmen beeinflussen Buchungsentscheidungen. Hotels, die nachhaltige Zertifizierungen kommunizieren und in Distributionskanälen sichtbar machen, können sich einen Wettbewerbsvorteil sichern.

Aktiv dabei sein, bevor „das Kind in den Brunnen gefallen ist“

Booking.com unterzieht kontinuierlich neue Prozesse einer Prüfung, um deren Eignung zur Steigerung der Konversionsrate zu ermitteln. Eine derartige Intensität im Testen und Lernen sollte auch auf Hotelebene angestrebt werden. Neueste Entwicklung: In einigen Regionen ist es Hotels nicht länger gestattet, eigenständig zu bestimmen, ob Booking das Inkasso übernimmt oder nicht. Es empfiehlt sich, dass Hotels dieser Entwicklung (vor allem in der Testphase) nicht ohne Widerspruch gegenüberstehen, sondern die entsprechenden Hotelverbände und auch die Ansprechpartner bei Booking über ihre Bedenken in Kenntnis setzen.

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