Booking Basic verärgert Hoteliers und Gäste

In den letzten Jahren hat sich aus meiner Sicht Booking.com bei Hoteliers und Gästen den Ruf erarbeitet, kundenorientiert und seriös seine Geschäfte zu betreiben.

Die Anzeichen mehren sich jedoch, dass im Preiskampf gegen Expedia und asiatische Online Travel Agents verschiedene „rote Linien“ überschritten werden.

Wie bereits erläutert, bekämpft booking.com die Hotelpartner, die über andere Vertriebswege bessere Preise verkaufen.
OTA, die zu Priceline/ Booking.com gehören, befeuern das Unterbieten von Preisen.

Bei zwei Hotels hat eine intensive Recherche inkl. Testbuchungen nun folgendes gezeigt: Die Firma Bedbank, die sich als Wholesaler positioniert, kauft touristische Nettoraten in der Hotellerie ein.  Diese Tarife, auf die nach der bekannten Absatzstrategie auch Margen für den  Reiseveranstalter und ein Reisebüro aufschlagbar sein sollten, gibt die Nettopreise beispielsweise an Agoda weiter, die mit geringstmöglichem Aufschlag direkt die Reisenden beglücken. Dabei ist es egal, ob das Hotel ein eigenes Konto bei Agoda angelegt hat, oder ob dieses durch einen Datensharing z.B. von Booking übernommen wurde.
Durch diese Vorgehensweise erscheint das Hotel bei Agoda günstiger, als bei Booking und wird prompt von Booking mit einem schlechten Preisperformance Index abgestraft.

Die betroffenen Hoteliers berichteten,  dass Gespräche mit den Bedbanks-Ansprechpartnern ergebnislos verließen. Es kann also nur eine Empfehlung geben: Die Bedbanks Verträge müssen gekündigt werden. Die Konten  bei Agoda geschlossen bzw. bekämpft werden.

Testbuchungen zeigen wie instabil der Buchungsprozess ist

Oft ist eine Testbuchung der einzige Weg um herauszufinden, was die Quelle der nicht paritätischen Preise ist. Viele Hotels leiden darunter, obwohl sie sich sehr um Preisparität bemühen.

Meine eigene Testbuchung für ein Hotel in Thüringen zu einem Booking Basic Angebot verlief folgendermaßen: Die Buchung war einfach. Der Hinweis, dass man keine Rechnung erwarten darf, erinnert eher an eine Bananenrepublik, als an eine Buchung in Deutschland für ein deutsches Hotel. Der Hotelpreis ist sofort an Booking.com zu bezahlen, wofür ich in diesem Fall eine Kreditkarte nutzte.

Gespannt warteten der Hotelier und ich auf das Eintreffen meiner Buchung. Schließlich wollten wir herausfinden, welcher Vertriebspartner Preise und Verfügbarkeiten für dieses unerfreuliche Programm an Booking geliefert hatte. Tatsächlich kam weder eine Buchung im Hotel an, noch eine Buchungsbestätigung bei mir. Aber die Abbuchung auf meiner Kreditkarte war erfolgreich! Eine Beschwerde ohne Buchungsnummer ist nicht ganz einfach bei Booking. Und für den Kampf benötige ich wahrscheinlich juristische Unterstützung.

Der Imageschaden, den Booking aus solchen Transaktionen davontragen dürfte, ist nach meiner persönlichen Einschätzung erheblich. Es wäre besser, wenn Booking dieses Programm wieder einstellt.

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